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09.01.2020
Warenwirtschaft: Smart Farming

Chancen und Risiken der Digitalisierung

Satelliten- und sensorgestützte Präzisionsdüngung

auf dem DRV-Stand auf Erlebnisbauernhof im Rahmen der Grünen Woche 2020

 

Die Bundesregierung beantwortet eine Kleine Anfrage zur Digitalisierung der Landwirtschaft. Dabei geht es um Einsparungspotentiale, mögliche Gefahren und die Aktivitäten des Bundes zur zielgerichteten Förderung der Entwicklung. Im Rahmen der Grünen Woche (17. bis 26. Januar) präsentiert der DRV praxistaugliche Lösungen. 

 

Die Bundesregierung fördert aktuell 14 digitale Experimentierfelder, auf denen unter anderem untersucht werden soll, wie digitale Techniken optimal zum Schutz der Umwelt, zur Steigerung des Tierwohls und der Biodiversität sowie zur Arbeitserleichterung eingesetzt werden können. Dabei wird auch ermittelt, welche Vorteile bei der Anwendung digitaler Techniken erzielt werden. Ein übergreifendes Kompetenznetzwerk „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ soll sämtliche Digitalisierungsinitiativen unterstützen, vernetzen und wissenschaftlich begleiten.

 

Im Rahmen einer Antwort (Drucksache 19/16229) auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 19/15367) der Fraktion Die Linke. gibt die Bundesregierung nun Auskunft zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung.

Die Einsparpotenziale bei Mineraldüngern durch die Nutzung von Techniken der Präzisionslandwirtschaft liegen in Deutschland bei etwa 10 %. Auf Standorten mit einer hohen Variabilität seien höhere Einsparpotenziale zu erwarten als auf homogenen Flächen. Weltweit seien in Winterweizen Einsparpotenziale von bis zu 80 % belegt. Die Einsparungsraten von Pflanzenschutzmitteln könnten in den derzeit praktizierten konventionellen Anbausystemen nach gegenwärtigem Kenntnisstand je nach spezifischem Schaderregervorkommen bei etwa 30 bis 70 % gegenüber einer Ganzflächenapplikation liegen. Dabei sei zu beachten, dass dies von der Kultur und der entsprechenden Kulturpflanze auf der Fläche abhänge.

Die Bundesregierung sieht keine Gefahr von Arbeitsplatzverlusten durch die Einführung digitaler Techniken und der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Landwirtschaft. Risiken bei der Anwendung von KI im Allgemeinen sowie autonom entscheidender und auf Algorithmen basierender Systeme in der Landwirtschaft sieht die Bundesregierung bei der aktuell verfolgten KI-Strategie ebenfalls nicht. Sie geht davon aus, dass durch den Einsatz von KI-Systemen, viele positive Effekte hinsichtlich der Ziele Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz erreicht werden können. Einer eingeschränkten Wahlfreiheit für Landwirtinnen und Landwirte und einem erschwerten Wechsel des Smart-Farming-Anbieters will die Bundesregierung mittels Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen entgegentreten.

Die Mobilfunkstrategie enthält ein Bündel an Maßnahmen für ländliche Räume. Ein Förderprogramm in Höhe von 60 Mio. € soll weiße Flecken im Bereich land- und forstwirtschaftlicher Flächen schließen.

In einer Machbarkeitsstudie soll bis Ende 2020 geprüft werden, welche Daten in welcher Form von wem (Staat oder Privatwirtschaft) zur Verfügung gestellt werden sollen. Auch die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Datenplattformen und Organisationsformen werden untersucht. ist.

 

Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche (17. bis 26. Januar 2020) zeigt der DRV auf seinem Stand auf dem Erlebnisbauernhof, dass satelliten- und sensorgestützte Präzisionslandwirtschaft längst praxisreif ist. Vor dem Hintergrund der zu novellierenden Düngeverordnung wird der DRV zeigen, dass moderne Methoden des umweltverträglichen Pflanzenbaus keine Hexerei mehr sind und dass diese Techniken auch für kleinere Familienbetriebe verfügbar sind.

Der DRV hält eine verordnete 20-prozentige Unterdüngung in nitratbelasteten Gebieten für suboptimal. Sinnvoller wäre es, Präzisionsdüngung entsprechend dem Bedarf der Kulturpflanzen zu ermöglichen und zu forcieren.



 
logo-signatur.png         Deutscher Raiffeisenverband e.V.
In Vertretung
Dr. Michael Reininger
Pflanzenschutz, Düngung, Gefahrstoffe,
Agrartechnik, Digitalisierung
 
Telefon: 030 856214-533

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