DRV plädiert für Ausnahmen im Sonderkulturbereich: Mindestlohnpläne müssen einem Realitätscheck unterzogen werden

Berlin, 27.06.2025. Die am heutigen Freitag vorgestellten Pläne der Mindestlohnkommission kommentiert der Geschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Dr. Christian Weseloh:
„Bereits heute machen hohe Kosten und fehlende Wettbewerbsfähigkeit den Erzeugerbetrieben und Genossenschaften massiv zu schaffen. Mit einer Erhöhung des Mindestlohns wird die Kluft zwischen finanziellem Aufwand und Ertrag noch größer, um nicht zu sagen: zu groß. Insbesondere Betriebe mit Sonderkulturen sind schlichtweg in ihrer Existenz bedroht. Die Lohnkosten machen dort aufgrund des hohen Anteils an händischer Arbeit bis zu 60 Prozent an den Gesamtkosten aus. Eine Anhebung in der nun präsentierten Dimension ist für die Betriebe nicht kompensierbar.
Die Folgen sind vorgezeichnet: Es kommt zu einer weiteren Verlagerung der Produktion ins Ausland, und Deutschland würde von seinem ohnehin geringen Selbstversorgungsgrad bei Obst und Gemüse noch mehr einbüßen. Das kann keiner ernsthaft wollen.
Daher braucht es eine differenzierte Betrachtung der Sonderkulturen bei der Mindestlohnregelung, um sowohl soziale Gerechtigkeit als auch landwirtschaftliche Realitäten zu berücksichtigen. Vorschläge aus der Branche liegen auf dem Tisch. Die heute präsentierten Pläne der Mindestlohnkommission müssen einem Realitätscheck unterzogen werden.“
Über den DRV
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.656 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 114.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 82,8 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
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