Zurück
03.04.2025
WineCamp beschäftigt sich mit EU-Geoschutzreform

DRV: „Zuständigkeit liegt bei etablierten Schutzgemeinschaften“

Auf dem DRV/BWGV WineCamp von links: Peter Jung, Elisa Hoffmann, Verena Nopper, Dr. Michael Koehler, Dr. Christian Weseloh 

Berlin/Karlsruhe, 03.04.2025. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) positioniert sich klar zu den notwendigen weiteren Schritten bei der nationalen Umsetzung der EU-Geoschutzreform im Weinbereich: „Eine konsensuale Entscheidungsfindung in den regionalen Schutzgemeinschaften ist zwingend notwendig“, betont Peter Jung, Leiter Lebensmittelwirtschaft beim DRV. Beim WineCamp in Karlsruhe, der Fachtagung für Winzer- und Weingärtnergenossenschaften, macht er deutlich: „Entscheidungen dürfen nicht gegen den Willen bedeutender Unternehmensgruppen getroffen werden.“ Daher lehnt der DRV das Kopfprinzip bei der Stimmgewichtung ab und fordert eine Gewichtung nach Vermarktungsmengen.

Den Vorschlag des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter und des Deutschen Weinbauverbands zur Lagenklassifikation für Erste und Große Gewächse lehnt der DRV ab. Jung: „Die Zuständigkeit liegt bei den etablierten Schutzgemeinschaften, nicht bei separaten Komitees.“ Sollte externe Unterstützung zur Klassifizierung der Lagen benötigt werden, spricht sich der DRV dafür aus, die Wissenschaft hinzuzuziehen. „Die bestehenden Schutzgemeinschaften dürfen nicht durch parallele Strukturen beschnitten werden. Darüber hinaus bedeuten die Komitees einen branchengetriebenen Aufbau an bürokratischen Strukturen, die dem branchenweiten Wunsch nach einer Entschlackung der Regularien entgegenstehen“, betont Jung.

Über nationale Leitplanken hinsichtlich der Produktionsbedingungen sollte im Rahmen der Verbändebeteiligung diskutiert werden. „Wir sind uns der Verantwortung bewusst, hier eine entsprechende Profilierung vorzunehmen“, so Jung abschließend.

Dr. Michael Koehler vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft präsentierte beim WineCamp erste Ideen zur nationalen Umsetzung der EU-Mantelverordnung, die im Anschluss von den Teilnehmenden intensiv diskutiert wurden. 

Zwei Tage lang tauschten sich auf dem gemeinsam vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV) und DRV veranstalteten WineCamp mehr als 80 Vertreter aus rund fünfzig Genossenschaften und Verbänden aus. Neben dem Thema Geoschutz und der Zukunft des Bezeichnungsrechts diskutierte die genossenschaftliche Weinwirtschaft im GenoHotel Karlsruhe unter anderem auch intensiv über innovative Ansätze im Weinbau, die Nutzung von Künstlicher Intelligenz, die Auswirkungen der US-amerikanischen Zollpolitik und die aktuelle Marktsituation. Es referierten Prof. Dr. Simone Loose zur Geisenheimer Absatzanalyse, Detlef Frankenberger zur Transformation am Beispiel von Brauereien und Dr. Daniel Holzinger zu mentalen Erfolgsstrategien. Zu den Höhepunkten zählten außerdem Verkostungsworkshops – unter anderem mit Prof. Dr. Ulrich Fischer, Professor für Oenologie und Sensorik.

 

Bild (von links): Peter Jung, Elisa Hoffmann, Verena Nopper, Dr. Michael Koehler, Dr. Christian Weseloh auf dem DRV/BWGV WineCamp 2025

 

Über den DRV
Der DRV ist der politische Spitzenverband aller Genossenschaften 
und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.656 Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Produkte mit 114.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 6.000 Menschen in Ausbildung einen Umsatz von 82,6 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

Der DRV ist registrierter Interessenvertreter im Sinne des Lobbyregistergesetzes (Registernummer: R001376) und hat den Verhaltenskodex des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung akzeptiert.



 
logo-signatur.png        

Deutscher Raiffeisenverband e.V.

Im Auftrag
Marcus Gernsbeck
Pressesprecher
 
Mobil: +49 172 7196856
 

Meist   gelesen