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14.11.2024
Pressestatement: EUDR / DRV-Geschäftsführer Dr. Philipp Spinne:

„Es darf nicht zu neuer Hängepartie kommen“

DRV-Geschäftsführer Dr. Philipp Spinne
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DRV

Berlin, 14.11.2024. Die heutige Entscheidung des Europäischen Parlaments zur Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) kommentiert der Geschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Dr. Philipp Spinne:

„Das Europäische Parlament sieht die enormen Anwendungsschwierigkeiten bei der Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) und will deren Start um ein Jahr verschieben – das ist eine gute Nachricht. Nun liegt der Ball bei Rat, Parlament und Kommission gleichermaßen. Sie müssen Vernunft walten lassen und dürfen die Verschiebung nicht aufgrund der erfolgten inhaltlichen Öffnung der Verordnung platzen lassen. Es darf nicht zu einer neuen Hängepartie kommen. Die Unternehmen brauchen schnellstmöglich Klarheit, wie es nun weitergeht.

Wir begrüßen die heutige Entscheidung in Brüssel, eine inhaltliche Weiterentwicklung der EUDR anzupacken und über zielgerichtete und sinnvolle Änderungen konstruktiv zu sprechen. Denn mit einer Verschiebung allein wären die offensichtlichen Mängel der Verordnung noch nicht behoben. So ist die heute angenommene Antragsänderung zur Aufnahme einer Kategorie „Nullrisikostaaten“ uneingeschränkt richtig. Es darf nicht sein, dass die Verordnung auch für Erzeuger gilt, deren Rohstoffe aus Ländern mit geringem oder keinem Entwaldungsrisiko kommen. Dort führen zusätzliche Sorgfaltsmaßnahmen zu keinerlei positivem Effekt für die globale Entwaldungssituation, sondern nur zu einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand. 

Die Genossenschaften stehen hinter dem Ziel der EUDR. Doch die inhaltliche Ausgestaltung der EUDR muss auch auf diese Ziele einzahlen. Wirksame entwaldungsfreie Lieferketten sind richtig und wichtig. Überbordender Bürokratie und nicht zielführende Berichtspflichten müssen aber verhindert werden. Die EU kann nun unter Beweis stellen, wie ernsthaft sie es mit Bürokratieentlastung und weniger Berichtspflichten meint.“

 

Über den DRV
Der DRV ist der politische Spitzenverband aller Genossenschaften und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.656 Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Produkte mit 114.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 6.000 Menschen in Ausbildung einen Umsatz von 82,6 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

Der DRV ist registrierter Interessenvertreter im Sinne des Lobbyregistergesetzes (Registernummer: R001376) und hat den Verhaltenskodex des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung akzeptiert.

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Deutscher Raiffeisenverband e.V.

Im Auftrag
Marcus Gernsbeck
Pressesprecher
 
Mobil: +49 172 7196856
 

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