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14.11.2014
Fachgespräch Obst und Gemüse mit Bundestagsabgeordneten

Importstopp Russlands erfordert politische Unterstützung bei der Erschließung neuer Märkte

DRV: Deutscher Raiffeisenverband
v.l.n.r.: Jeannine Pflugradt (SPD), Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen), Hermann Färber (CDU/CSU), Dr. Christian Weseloh (Geschäftsführer BVEO), Dr. Hans-Dieter Stallknecht (Geschäftsführer BOG), Gitta Connemann (CDU/CSU), Jens Stechmann (Vorsitzender des Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG), Karl Voges (Stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisation Obst und Gemüse (BVEO), Kordula Kovac (CDU/CSU) Am 13. November diskutierten die Vorsitzenden des Bundesausschusses Obst und Gemüse, Jens Stechmann, und der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse, Karl Voges, mit der Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages, Gitta Connemann, sowie den Abgeordneten und Berichterstattern der Fraktionen Kordula Kovac, Jeannine Pflugradt, Karin Binder, Hermann Färber und Harald Ebner wichtige Themen des Obst- und Gemüsebaus. Im Mittelpunkt der Diskussionsrunde standen die weit reichenden Folgen des Russland-Importstopps für den Obst- und Gemüsemarkt. Aufgrund der vergleichsweise großen Ernte bei fast allen Obst- und Gemüseerzeugnissen und des Importstopps Russlands stehen die Märkte stark unter Druck. "Die hiesige Obst- und Gemüsebranche leidet unter den direkten und indirekten Auswirkungen des Einfuhrstopps", so Voges und Stechmann. Bei Äpfeln gab es einen deutlichen Preisabschwung. Um aus der Talsohle heraus zu kommen und um für die Zukunft flexibler im Absatz zu werden, benötigt die deutsche Wirtschaft die Unterstützung der Bundesregierung. Sie ist bei der Erschließung neuer Exportmärkte, insbesondere im asiatischen und südamerikanischen Raum gefordert. Es gilt, phytosanitäre Handelshemmnisse abzubauen und hierdurch den Marktzugang für deutsche Produkte in diesen Ländern zu ermöglichen. Darüber hinaus ist die Absatzförderung deutlich zu forcieren. Auch hier ist die Bundesregierung in der Pflicht, den politisch bedingten Störungen auf den Obst- und Gemüsemärkten aktiv gegensteuern. Eine finanzielle Unterstützung von Projekten der Kampagne „Deutschland - Mein Garten.“ ist ein zielführender Ansatz. Ebenso ist für die Betriebe im Obst- und Gemüsebereich die Einführung einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage seitens der Politik vorzusehen. Als weitere Themen wurde die Erarbeitung einer erfolgreichen Bekämpfungsstrategie für die Kirschessigfliege diskutiert. Die Abgeordneten und der Berufsstand waren sich einig, dass 2015 für eine wirksame Bekämpfungsstrategie mindestens drei Wirkstoffe zur Verfügung stehen müssen und insgesamt die Forschung mit zusätzlichen finanziellen Mitteln ausgestattet werden muss. Insgesamt stellten die Abgeordneten und die Vertreter des Bundesausschusses Obst und Gemüse sowie der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse beim Pflanzenschutz fest, dass die Harmonisierung der Pflanzenschutzmittelzulassung mit dem Verfahren der Zonalen Zulassung deutlich vorangebracht werden muss. Die Politik wurde aufgefordert, diese wichtigen Harmonisierungsarbeiten voranzutreiben. Es geht insbesondere um eine Harmonisierung der Bewertungsgrundlagen und des Risikomanagements, aber auch der Anwendungsbestimmungen, der -gebiete und des Kulturraums. Hinsichtlich des politisch eingeführten Mindestlohns gaben die berufsständigen Vertreter erneut zu bedenken, dass 2015, sofern nicht im Schulterschluss mit dem Lebensmitteleinzelhandel für deutsche Erzeugnisse auch entsprechend höhere Präferenzen eingeräumt werden, bei den Betrieben des Obst- und Gemüsebaus Entlassungen von festen Arbeitskräften und Saisonarbeitskräften anstehen bzw. Betriebsaufgaben zu befürchten sind. Die Politik ist gefordert, genau zu beobachten, welche Auswirkungen der politisch gewollte Mindestlohn auf die Strukturen und das Preisgefüge haben werden. Abschließend stand ein Sachstandsbericht zur Sondergebietsverordnung im Alten Land auf der Tagesordnung. Hier gilt es, mit speziellen Vorschriften die Kulturlandschaft im Alten Land auch für künftige Generationen zu erhalten und die Bewirtschaftung auf diesem schwierigen Terrain mit zahlreichen Wassergräben weiterhin zu ermöglichen. Über die BVEO Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) ist ein Zusammenschluss von 40 Mitgliedern (30 Erzeugerorganisationen und zehn Einzelunternehmen) der deutschen Obst- und Gemüsebranche. Der Verband vertritt die politischen Interessen seiner Mitglieder, organisiert Messe- und Kongressauftritte und steuert PR- und Marketingmaßnahmen. Er kooperiert mit internationalen Schwesterorganisationen und übernimmt verschiedene Verwaltungsaufgaben.  


DRV Deutscher Raiffeisenverband e.V.
In Vertretung
Monika Windbergs M. A.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030 856214-430
   
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