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18.03.2019

Obst und Gemüsegenossenschaften diskutieren künftige Herausforderungen in Leipzig

Freuen sich über eine gelungene Fachtagung: BVEO-Geschäftsführer Dr. Christian Weseloh (von links), DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp, Bereichsleiter Beratung und Betreuung Agrargenossenschaften beim Genossenschaftsverband – Verband der Regionen Dr. Andreas Eisen sowie BVEO-Vorsitzender Christoph Hövelkamp. Foto: DRV



 

Leipzig, 18. März 2019. „In den kommenden Jahren stehen die deutschen Obst- und Gemüsegenossenschaften und Erzeugerorganisationen vor Herausforderungen, für deren Bewältigung die Weichen zeitnah gestellt werden müssen, um im internationalen Vergleich nicht ins Hintertreffen zu geraten.“ Dieses mahnte Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), anlässlich seiner Eröffnungsrede zur DRV-Fachtagung Obst- und Gemüse vor rund 80 Geschäftsführern und Ehrenamtlichen am Sonntag in Leipzig an.  

Ohne Saisonarbeitskräfte ist der Sonderkulturbereich in Deutschland nicht vorstellbar

Holzenkamp betonte, welche große Bedeutung Saisonarbeitskräfte für den Sonderkulturbereich in Deutschland haben. Da jedoch Vermittlungsabsprachen mit Arbeitsverwaltungen aus Drittländer fehlen und in der Folge Menschen aus diesen Ländern nicht in Deutschland beschäftigt werden dürften, drohe ein Mangel an Arbeitskräften. Ein Anbaurückgang könnte die Folge sein. Um diesem frühzeitig entgegenzuwirken, gelte es seitens der Bundesregierung, umgehend durch Vermittlungsabsprachen mit Drittlandstaaten die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften aus diesen Ländern zu ermöglichen. Holzenkamp: „Ohne den Einsatz von Saisonarbeitskräften ist der Sonderkulturanbau derzeit in Deutschland nicht vorstellbar. Deshalb müssen Saisonarbeitskräfte aus Drittstaaten zügig zugelassen werden.“ 

Exportmarkterschließung von Drittländern professionalisieren

Um im Wettbewerb mit den innereuropäischen Mittbewerbern nicht noch weiter an Boden zu verlieren, ist die Eröffnung neuer Exportmärkte für deutsche Unternehmen unerlässlich. Es gibt Exportdestinationen, die von europäischen Konkurrenten zum Beispiel mit Äpfeln beliefert werden dürfen, was deutschen Unternehmen jedoch nicht gestattet ist. „Diese Wettbewerbsverzerrungen müssen kurzfristig abgebaut werden um Chancengleichheit herzustellen“, so Holzenkamp. 

Spätestens seit dem russischen Importembargo, unter anderem für Obst und Gemüse aus Europa, ist dieses Thema auch auf der Agenda des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) weiter nach oben gerückt. Trotz kleiner Etappenerfolge muss in Deutschland zwingend die Vorgehensweise zwischen den beteiligten Institutionen professionalisiert werden. 

Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig für den Sonderkulturbereich

Eine informative Öffentlichkeitsarbeit ist für den Sonderkulturbereich eine Selbstverständlichkeit. Mit Stolz verwies der DRV-Präsident auf die Kampagne „Deutschland – Mein Garten.“, bei der sich die Öffentlichkeit auf Facebook oder Instagram über Deutsches Obst und Gemüse informieren kann.  

Speziell für den Gemüsebereich startet im April 2019 eine gemeinsame Gemüsekampagne auf dem belgischen und deutschen Markt unter dem Slogan „Gemüse sind die neuen Sneakers“. Der Slogan soll zum Ausdruck bringen, dass Gemüse genauso bequem zuzubereiten ist wie Sneakers zu tragen sind.

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