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10.09.2019
Beratung zum Agrarhaushalt der Bundesregierung

Rekordhaushalt entspricht Bedeutung der Agrarbranche

Franz-Josef Holzenkamp

Berlin, 10. September 2019. Die erneute Vergrößerung des Bundeshaushalts für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft ist aus Sicht des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) eine positive Entwicklung. „Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Deutschland, der geplante Rekordhaushalt spiegelt diese Bedeutung wider“, lobte DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp im Zusammenhang mit der heutigen Beratung über den Bundeshaushalt.

Das Geld müsse dafür verwendet werden, die Wettbewerbsfähigkeit des ländlichen Raumes gegenüber den Ballungsgebieten zu fördern, betonte Holzenkamp. Zudem müsse die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft im internationalen Wettbewerb unterstützt werden.

Der Deutsche Raiffeisenverband begrüßt darüber hinaus die Bemühungen der Bundesregierung, die Digitalisierung voranzubringen, da insbesondere der ländliche Raum von einer guten Infrastruktur abhängig ist. „Unsere Mitgliedsunternehmen nutzen bereits heute die Möglichkeiten digitaler Angebote und tragen so dazu bei, dass die moderne Landwirtschaft gleichzeitig effizienter und nachhaltiger wird. Um ihr Potential weiter ausnutzen zu können, brauchen die Unternehmen eine funktionierende Infrastruktur und damit die Unterstützung der Politik. Deutschland ist immer noch ein digitales Entwicklungsland. Es kann nicht sein, dass gute unternehmerische Ideen ausgebremst werden, weil der Internetanschluss fehlt“, so Holzenkamp.

Die von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner geplanten Mehrausgaben für Digitalisierung seien ein positives Signal, zielführender wäre es jedoch, die Ausgaben für die Entwicklung der Digitalisierung an einer Stelle innerhalb der Regierung zu bündeln. Holzenkamp: „Die Digitalisierung wird unsere Gesellschaft ähnlich stark verändern wie es die Industrialisierung getan hat. Deshalb kann sich der Wirtschaftsstandort Deutschland keine Zersplitterung auf Teilhaushalte leisten.“

Der Haushalt des Landwirtschaftsministeriums bildet die sich verändernden gesellschaftlichen Erwartungen an die Nutztierhaltung ab. Dies ist eine positive Entwicklung. Gleichwohl mahnt der DRV an, dass die Planbarkeit unternehmerischer Entscheidungen berücksichtigt werden muss. Holzenkamp: „Die Entwicklung innovativer ‚Ställe der Zukunft‘ zu fördern ist nur die eine Seite der Medaille. Wir benötigen darüber hinaus bei Neu- und Umbauten von Ställen vernünftige Regelungen im Baurecht. Zielkonflikte zwischen Tierwohl und Umweltauflagen müssen dringend aufgelöst werden.“

Über den DRV

Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2.024 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 63,6 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

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