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04.07.2018
DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp

„Tierwohllabel darf keine Eintagsfliege sein“

Franz-Josef Holzenkamp

Berlin, 4. Juli 2018. Am morgigen Donnerstag tagt die „Arbeitsgruppe Tierwohlkennzeichnung Schwein“ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, verweist in diesem Zusammenhang auf die Position des Verbandes: „Den von Bundesministerin Julia Klöckner geplanten freiwilligen Einstieg in die staatliche Tierwohlkennzeichnung begrüße ich ausdrücklich. Zusammen mit der Einstiegsstufe auf Basis der Kriterien ,Initiative Tierwohl Plus‘ ist dies Voraussetzung für eine notwendige breite Wirkung im Markt.“ Das so ausgezeichnete Fleisch dürfe kein Nischenprodukt sein, sondern das Label müsse eine Breitenwirksamkeit entfalten. Deshalb dürften die Kriterien in der Einstiegsstufe nicht zu anspruchsvoll sein. Nicht zuletzt müssten unterschiedliche Verkaufsstufen – vom Lebensmitteleinzelhandel über den Großverbrauch bis hin zu Restaurants – eingebunden werden. 

Holzenkamp betont, dass die Genossenschaften die Diskussion um die geplante staatliche Tierwohl-Kennzeichnung gerne mitgestalten. Allerdings: „Das Tierwohllabel darf keine Eintagsfliege sein, es muss langfristig wirtschaftliche Verlässlichkeit für die gesamte Wertschöpfungskette bieten.“ Denn Investitionen in der dafür nötigen Größenordnung seien häufig Generationenentscheidungen.

Über den DRV

Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2.104 DRV-Mitgliedsunternehmen im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 63,0 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

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