Unterfinanzierung gefährdet Bundeswasserstraßen
In einer Presseinformation weist die Initiative System Wasserstraße (ISW) auf eine erhebliche Lücke im Bundeshaushalt 2026 hin: Anstatt 10,1 stehen nur 7,3 Mrd. € für den Erhalt der Bundeswasserstraßen zur Verfügung.
Die Bundeswasserstraßen sind im Haushaltsentwurf für 2026 und in der mittelfristigen Finanzplanung deutlich unterfinanziert. Laut einem internen Papier des Verkehrsministeriums, das der Initiative System Wasserstraße (ISW)* vorliegt, stehen im Gesamtzeitraum statt der benötigten 10,1 nur 7,3 Mrd. € zur Verfügung. Das reiche nicht einmal aus, um für absehbar baureife Ersatzneubauten und Generalsanierungen von überalterten Schleusen die Vergabeverfahren einzuleiten. Darauf weist die ISW im Rahmen einer Presseinformation hin.
Insbesondere für den Transport von Massengütern wie Getreide, Futter- und Düngemittel ist die Agrar- und Ernährungswirtschaft auf das Binnenschiff als leistungsfähigen, verlässlichen und preisgünstigen Verkehrsträger angewiesen. Ein 85 m langes „Europaschiff“ kann rund 1.350 t transportieren, die großen Rheinschiffe mit 110 Metern Länge schaffen bis zu 2.800 t. Das entspricht etwa 100 Lastzügen.
Doch die Infrastruktur ist marode und die Vergabeverfahren stocken aufgrund der fehlenden Mittel:
– 137 der insgesamt 319 Schleusen sind lediglich in ausreichendem oder ungenügendem Zustand.
– 71 der 295 Wehranlagen erhalten ebenfalls die schlechtesten Bewertungen.
– Von den 1.825 Brücken sind 206 dringend sanierungsbedürftig.
Der DRV appelliert an die Politik, das System Wasserstraße nicht zu vernachlässigen:
Jeder Schiffstransport entlastet die Straßen und reduziert Lärm und Schadstoffe in der Luft.
* Die ISW ist ein Zusammenschluss aus Schifffahrtsgewerbe, Häfen, der Transport- und Logistikbranche, der verladenden Industrie und der Planungs- und Bauwirtschaft. Gemeinsam artikuliert die Initiative Missstände am Zustand der Wasserstraßen und formuliert Forderungen und Ideen, mit denen das System Wasserstraße verbessert werden soll. Gemeinsam treten der Deutsche Raiffeisenverband e.V. und die anderen Mitglieder für eine Stärkung der Wasserstraßeninfrastruktur einschließlich der Verknüpfung mit angrenzenden Verkehrsträgern in personeller, finanzieller, technischer und rechtlicher Hinsicht ein.
Deutscher Raiffeisenverband e.V. In Vertretung Dr. Michael Reininger Betriebsmittel Pflanzenbau, Logistik Telefon: 030 856214-533 E-Mail: reininger@drv.raiffeisen.de |