Inflationsrate leicht abgeschwächt
Die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Juni 2022 bei +7,6 %. Die Inflationsrate hat sich damit leicht abgeschwächt, verweilt aber weiterhin auf hohem Niveau deutlich oberhalb von 7 %. Im Mai 2022 hatte die Inflationsrate noch bei +7,9 % gelegen.
Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Leicht dämpfend wirkten sich im Juni 2022 das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt auf die Gesamtteuerung aus. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Juni 2022 gegenüber Mai 2022 um 0,1 %.
Energieprodukte binnen Jahresfrist um 38,0 % teurer, Kraftstoffe um 33,2 % trotz Tankrabatt
Die Preise für Energieprodukte lagen im Juni 2022 um 38,0 % über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach +38,3 % im Mai 2022. Mit dem Inkrafttreten der gesunkenen Mineralölsteuer im Juni 2022 wurde der Preisauftrieb für Kraftstoffe abgeschwächt: Die Teuerung lag hier im Juni 2022 bei +33,2 %, im Mai 2022 noch bei +41,0 %. Der Preisanstieg für die Haushaltsenergie zog im Juni 2022 hingegen erneut an und betrug +40,7 % (Mai 2022: +36,8 %). Insbesondere haben sich Preise für leichtes Heizöl mit +108,5 % mehr als verdoppelt. Auch die anderen Energieprodukte wie zum Beispiel Erdgas (+60,7 %), feste Brennstoffe (+36,5 %) und Strom (+22,0 %) verteuerten sich merklich binnen Jahresfrist. Die Preiserhöhung für Energieprodukte lag somit trotz der Entlastungsmaßnahme deutlich über der Gesamtteuerung, da sie von mehreren Faktoren beeinflusst wird (internationale Einkaufspreise, CO2-Abgabe, EEG-Umlage, etc.).
Nahrungsmittel verteuern sich binnen Jahresfrist um 12,7 %
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni 2022 für die privaten Haushalte um 12,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb erneut verstärkt (Mai: +11,1 %, April 2022: +8,6 %). Bei allen Nahrungsmittelgruppen wurden im Juni 2022 Preiserhöhungen beobachtet. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+43,1 %). Ebenso wurden für Fleisch und Fleischwaren (+18,9 %), Molkereiprodukte und Eier (+15,3 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+12,5 %) Teuerungsraten im zweistelligen Bereich ermittelt.
Preisanstieg zum Vormonat um 0,1 %, Preise für Nahrungsmittel weiterhin teurer
Im Vergleich zum Mai 2022 stieg der Verbraucherpreisindex im Juni 2022 nur geringfügig um 0,1 %. Teurer als im Vormonat waren erneut die Nahrungsmittel insgesamt mit +1,0 %. Hier gab es neben vielen Preissteigerungen auch saisonbedingte Preisrückgänge bei Gemüse (-3,8 %). Zudem stiegen die Energiepreise insgesamt um 0,6 %, wobei die Preise für Kraftstoffe um 3,9 % sanken. Von diesen Preisrückgängen, die im Zusammenhang mit dem Tankrabatt stehen, profitieren die privaten Haushalte mit Benzinfahrzeugen (-5,0 %) stärker als mit Dieselfahrzeugen (-0,9 %).
Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Statistischen Bundesamtes hier
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