Wein

 

Weinjahrgang 2023

Die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) schätzt die weltweite Weinproduktion (ohne Saft und Most) für das Jahr 2023 auf ca. 244,1 Mio. hl. Die Erntemenge liegt damit 7 % unter Vorjahresniveau und ist damit die Kleinste der letzten Jahre. Die Schätzung ist allerdings mit Vorsicht zu betrachten, da von einigen großen Weinbaunationen wie etwa China keine validen Daten vorliegen. Innerhalb der EU wird von einer deutlich geringeren Erzeugungsmenge ausgegangen.

Beim Weinbau in der nördlichen Hemisphäre (Europäische Union (EU)) waren in diesem Jahr sehr unterschiedliche Witterungsbedingungen zu verzeichnen. Es gab großflächige Schäden durch falschen Mehltau aufgrund eines nassen Frühjahres - teilweise mit Überflutungen -, aber auch übermäßige Hitze und Trockenheit im Sommer, die zu Ertragsrückgängen oder zu flächigem Auftreten von Oidium führte. Die EU-Weinproduktion wird von der OIV auf 150 Mio. hl (ohne Saft und Most) geschätzt. Dies entspricht 61 % der weltweiten Weinproduktion. Im Vergleich zum Vorjahr ging das Produktionsvolumen um 11,2 Mio. hl (-7 %) zurück. Durch sehr diverse Witterungsbedingungen geht die OIV von einer sehr heterogenen Situation in den verschiedenen EU-Ländern aus. Insbesondere Spanien (-14 %; 30,7 Mio. hl) und Italien (-12 %; 30,7 Mio. hl) erwarten Rückgänge aufgrund von Trockenheit und Ernteausfälle durch Befall von falschem Mehltau aufgrund eines nassen Frühjahrs. Frankreich wird dagegen wieder zum weltweit größten Weinerzeuger mit einer Erntemenge, die mit 45,8 Mio. hl knapp über dem 5-Jahres-Schnitt liegen dürfte. Die Ertragssituation in den einzelnen Weinbauregionen Frankreichs fiel aber sehr unterschiedlich aus, da beispielsweise Bordeaux ebenfalls mit falschem Mehltau zu kämpfen hatte.

Das statistische Bundesamt (DESTATIS) geht in seiner Schätzung von Oktober 2023 von einer deutschen Weinmosternte von 9,25 Mio. hl aus. Diese Schätzung liegt deutlich unter den ersten Prognosen, die aufgrund eines guten Behanges erstellt wurden. Die Schätzung wurde vor dem Hintergrund der warmen Witterung im September, die zu einer starken Verdunstung des Wassers in den Beeren führte, und Hagelereignissen in Rheinhessen nach unten korrigiert. Das Weinjahr 2023 stellte die Winzer und Weingärtner nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) durch die gleichzeitige Reife vieler Sorten sowie dem hohen Selektionsbedarf vor große Herausforderungen. Zu den Gewinnern des Jahrgangs zählen die traditionellen Rebsorten Riesling und Silvaner sowie die internationalen Rotweinsorten. Insgesamt werden die Jungweine als fruchtbetont und frisch beschrieben. Das Ertragsniveau der einzelnen Betriebe ist bedingt durch die lokal sehr unterschiedliche Niederschlagsverteilung sehr heterogen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagerten zum Stichtag am 31. Juli 2023 mit 12,1 Mio. hl rund 8,3 % mehr Wein und Schaumwein in den hiesigen Kellern als im Vorjahr. Im Vergleich zum langjährigen Mittel, ist das Ergebnis um 2,4 % höher ausgefallen. Laut Statistischem Bundesamt lagerten 51 % des gesamten Weinvorrates in den Kellern und Lagerräumen der Weinbaubetriebe, Winzergenossenschaften und weinverarbeitenden Betriebe. Die Unternehmen des Großhandels wiesen die anderen 49 % der Weinbestände nach. Die Weine stammten zu 96 % aus den Mitgliedstaaten der EU, wobei Weißwein 63 % und Rotwein 37 % der Bestände ausmachten. 65 % der Weine trugen eine geschützte Ursprungsbezeichnung (entspricht den Qualitäts- und Prädikatsweinen in Deutschland).

Im Jahr 2023, so das DWI, ist der inländische Weinkonsum gesunken. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel, der traditionell die mengenmäßig größte Rolle im Weinabsatz spielt, kämpft mit Absatz- und Umsatzrückgängen. Die Rückgänge im deutschen Markt können von Zuwächsen im Export sowie im Onlinehandel jedoch nicht kompensiert werden. Dies bedeutet, dass die Marktlage sehr angespannt ist. Durch die Inflation aufgrund des Ukrainekrieges kaufen die Kunden preissensibler ein, weswegen es laut DWI zu einem Mengenzuwachs von ausländischen Weinen im Preiseinstiegsbereich kam. Die gestiegenen Produktionskosten verschärfen die prekäre wirtschaftliche Situation vieler Betriebe zusätzlich. Aktuell beträgt der absatzbezogene Marktanteil deutscher Weine im Inland 41 %.

 

Verantwortungsvoller Weinkonsum

Der Deutsche Raiffeisenverband e.V. ist sich seiner sozialen Verantwortung sehr bewusst. Dies dokumentieren wir mit unserem Engagement für die Initiative „WINEinMODERATION“, welche für den verantwortungsvollen Umgang und Konsum alkoholischer Getränke und besonders für moderaten und verantwortungsvollen Weinkonsum eintritt. Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.wineinmoderation.eu/ 

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