Agrargenossenschaften

 

 

Auf dem Gebiet der DDR wurde die Landwirtschaft bis zur Wiedervereinigung vorrangig in rund 4.500 LPG´en betrieben. Sie wurden in der Folgezeit aufgelöst bzw. in Nachfolgeunternehmen umgewandelt. Die Folge war ein tiefgreifender Strukturwandel mit dem unvermeidlichen Abbau zahlreicher Arbeitsplätze. Viele Menschen entschlossen sich in dieser Situation, die Landwirtschaft auch weiterhin im Rahmen von Gemeinschaftsunternehmen zu betreiben und bedienten sich der Rechtsform der Genossenschaft. Die ursprüngliche Anzahl von 1.500 hat sich insbesondere durch Fusionen auf derzeit rund 513 reduziert. Die Agrargenossenschaften werden seither von den genossenschaftlichen Prüfungsverbänden und dem Deutschen Raiffeisenverband betreut und vertreten.

Agrargenossenschaften sind bäuerliche Mehrfamilienbetriebe

Agrargenossenschaften sind Zusammenschlüsse von Landwirten und bäuerlichen Familien mit dem Ziel, die Landwirtschaft gemeinsam zu betreiben. Die Genossenschaft ist eine Rechtsform, die von der Landwirtschaft traditionell genutzt wird, um die Effizienz zu steigern und die Marktposition zu stärken. 

Agrargenossenschaften pflegen und erhalten die Natur und Landschaft

Die Agrargenossenschaften übernehmen Verantwortung für die sie umgebende Natur und Landschaft. Zum einen setzen diese leistungsfähigen Unternehmen modernste Technik zum Beispiel im Bereich der Bodenbearbeitung, Düngung und des Pflanzenschutzes ein. Die zunehmende Digitalisierung von Produktionsprozessen schafft weitere Möglichkeiten für eine Umwelt schonende Landbewirtschaftung.

 

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Zum anderen erbringen sie vielfältige weitere Leistungen, die ansonsten unterbleiben würden oder durch staatliche Stellen auf Kosten der Steuerzahler erbracht werden müssten. So legen Agrargenossenschaften auf ihren Flächen Landschaftselemente, Blüh- und Windschutzstreifen sowie Bienenweiden und Wildäcker auf eigene Kosten an. Sie pflegen mit ihren Maschinen Landschaftselemente und Naturschutzflächen und helfen kostengünstig bei der Renaturierung von Abbauflächen.

Die Agrargenossenschaften übernehmen oftmals die Unterhaltung der Grabensysteme und Stauanlagen. Sie leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor Überschwemmungen.



Agrargenossenschaften sind vielfach aktiv bei der Produktion erneuerbarer Energien aus Wind, Sonne und Biogas. Im Hinblick auf eine effiziente Nutzung von Wärme aus Biogasanlagen sind sie Initiatoren von Nahwärmenetzen zur Versorgung von Dörfern und kommunalen Einrichtungen mit Wärmeenergie. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag, um den Einsatz fossiler Energieträger zu reduzieren und tragen damit aktiv zum Klimaschutz bei.

Agrargenossenschaften verbessern die Wirtschaftskraft im ländlichen Raum und erbringen zahlreiche gemeinnützige Leistungen

Die Agrargenossenschaften sind in der Regel die größten Arbeitgeber und Steuerzahler in den Gemeinden. Darüber hinaus tragen sie durch nicht-landwirtschaftliche Nebenbetriebe wie Tankstellen und Autowerkstätten, Hofläden und Haus- bzw. Gartenmärkte sowie Gaststätten und Ferieneinrichtungen dazu bei, dass weitere Arbeitsplätze entstehen und die Wertschöpfung sowie Wirtschaftskraft in den ländlichen Regionen spürbar erhöht wird. Damit wird eine Grundversorgung an Dienstleistungen sichergestellt, die andere Anbieter aus ökonomischen Gründen vielfach nicht mehr aufrechterhalten.