Junge genossenschaftliche Winzergeneration setzt auf Vorteile von sinnvollen Kooperationen
Sasbachwalden, 12.02.2024. Die junge Winzergeneration beschäftigt sich intensiv mit den Vorteilen von Zusammenarbeit: „Angesichts des Spannungsfelds von hohen Betriebskosten, Konsumzurückhaltung und einem großen globalen Angebot können sinnvolle Kooperationen praktikable Lösungsansätze bieten. Darauf setzen auch unsere jungen Winzerinnen und Winzer“, betont Elisa Hoffmann, Referentin Weinwirtschaft beim Deutschen Raiffeisenverband (DRV), zum Abschluss des 10. DRV-Jungwinzerforums. Sei es beim Einsatz von Maschinen oder bei Arbeiten im Weinberg oder Keller – die Bündelung von Kräften könnten dabei helfen, Kosten zu reduzieren oder Herausforderungen wie etwa zunehmendem Arbeitskräftemangel zu begegnen. Zwei Tage lang diskutierten junge Winzerinnen und Winzer in der Winzergenossenschaft Alde Gott in Sasbachwalden über die aktuelle Situation in der deutschen Weinbranche, wichtige politische Weichenstellungen und Marktchancen durch innovative Produkte.
„Ein wichtiges Thema für die Weinbranche ist die Umsetzung der neuen EU-Nährwertverordnung, die dazu verpflichtet, Nährwerte und Zutaten auf dem Produkt anzugeben. Wir haben uns in Brüssel stark dafür eingesetzt, dass keine umfangreiche Tabelle auf das Weinetikett gedruckt werden muss, sondern die Zutatenliste über einen QR-Code verfügbar gemacht werden kann“, berichtete Hoffmann. Außerdem wurde beim Forum über die aktuelle Entwicklung bei Warnhinweisen zu Alkoholkonsum auf Weinflaschen und in der Weinwerbung diskutiert.
Beim DRV-Jahrestreffen haben die genossenschaftlichen Nachwuchskräfte auch über innovative Weine ohne Alkohol gesprochen. Einheitliche Meinung: Diese Weine haben durchaus das Potenzial neue und jüngere Käuferschichten für das Genussmittel Wein zu gewinnen. Viele der Forums-Teilnehmer, die aus den Anbaugebieten Baden und Württemberg kamen, haben in ihren heimischen Winzergenossenschaften „entalkoholisierte“ und „teilweise alkoholisierte“ Weine bereits im Sortiment.
Neben einem Workshop von Tamara Elbl (Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband) zu zukunftsweisenden Kooperationen im Weinbau, beschäftigten sich die Jungwinzer zusammen mit Experte Franz Benz (Oberkirch-Bottenau) mit den Vorteilen von Querterrassierungen, um auch in Steillagen Maschinen in Einsatz zu bringen. Darüber hinaus gab Werner Bender von der Wein Mehrweg eG einen Zukunftsausblick zur verstärkten Nutzung von Mehrwegsystemen für Wein. Abgerundet wurde das DRV-Forum bei der Alde Gott Winzer Schwarzwald eG mit einer Betriebsbesichtigung mit Kellerführung durch Forums-Teilnehmer Rouven Corthum, der bei der traditionsreichen Winzergenossenschaft unter anderem für das Qualitätsmanagement zuständig ist.
Über den DRV
Der DRV ist der politische Spitzenverband aller Genossenschaften und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.693 Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Produkte mit 114.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 6.000 Menschen in Ausbildung einen Umsatz von 85,6 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
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