Übergabe der neuen Gleisanschluss-Charta 2024
Auf Initiative des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) setzen sich 56 Verbände und Organisationen aus Industrie, Handel, Logistik, Bau-, Land- und Holzwirtschaft, Recycling und Kommunen gemeinsam für die Stärkung und Förderung von Gleisanschlüssen im deutschen Schienennetz ein. In 16 Arbeitsgruppen wurden konkrete Maßnahmenvorschläge für eine bessere Nutzung der Schieneninfrastruktur erarbeitet. Seit der ersten Auflage der Charta zählt der DRV zu den aktiven Unterstützern.
Fehlende Gleisanschlüsse vor Ort wirken sich negativ auf Schienengüterverkehrsangebote aus. Wagenladungsverkehre beispielsweise bauen auf kundennahe Zugangsstellen auf. Damit auch diese Systeme einen Beitrag zum Verkehrswachstum auf der Schiene leisten können, bedarf es einer deutlichen Stärkung ihrer Zugangsstellen. Dafür setzt sich das Bündnis ein. Seit der Erstauflage wurden bereits einige Vorschläge umgesetzt oder befinden sich in Umsetzung. Dennoch ist das Ziel mit nur 18 Prozent der Handelsgüter, welche derzeit über die Schiene befördert werden, noch lange nicht erreicht. Außerdem kommen stetig neue Themenfelder hinzu. Die 56 Unterzeichnerorganisationen unterbreiten daher konkrete Maßnahmenvorschläge, damit mehr und modernere Gleisanschlüsse den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken und das Klima schützen. So ist beispielsweise ein zentraler Hinderungsgrund für die Inanspruchnahme von Fördergeldern bei Unternehmen die notwendige und langfristige Mengengarantie. Diese Verpflichtung können viele Unternehmen nicht eingehen. Die Charta schlägt hier die Erweiterung des Nachweiszeitraums von derzeit 10 Jahre auf 15 Jahre vor sowie eine (teilweise) Befreiung von Rückzahlungsverpflichtungen in definierten Fällen.
Die nach 2019 erstmals aktualisierte Gleisanschluss-Charta wurde heute auf dem 17. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr an Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr überreicht: „Nur mit möglichst vielen Zugangspunkten für den Schienengüterverkehr werden wir unser Ziel erreichen, Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen. Daher fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr private Investitionen in Neubau, Ausbau, Reaktivierung und Ersatz von Gleisanschlüssen, um Güterverkehre auf umwelt- und klimafreundliche Schiene zu verlagern und bestehende Güterverkehre auf Schiene zu halten", so Theurer bei der Übergabe der Gleisanschluss-Charta 2024.
Folgende weitere Aktivitäten stehen an:
- Parlamentarischer Abend am 18.03.24 in Berlin, um die Charta mit der Bundespolitik zu diskutieren.
- Unternehmen und Institutionen können hier Unterstützer der Charta werden.
- Die Internetseite wird neu gefasst und ab 31.01.24 auf Gleisanschluss-Charta 2024 umgestellt.
Deutscher Raiffeisenverband e.V. Im Auftrag Sandra Kempf Nachhaltigkeit, Energie, Verkehr und Logistik Telefon: 030 856214-572 E-Mail: kempf@drv.raiffeisen.de |