Fortschreibung der Freiwilligen Selbstverpflichtung
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) nimmt neue Selbstverpflichtung mit höheren Rücknahme- und Verwertungszielen entgegen und würdigt die bisherigen Erfolge der gesamten Branche.
Mit Meldung vom 27. Juni 2019 haben wir über die Freiwillige Selbstverpflichtung zur Rücknahme und Verwertung gebrauchter Agrarfolien berichtet, die IK, DRV, BVA, BLU und ERDE gemeinsam gezeichnet und dem (damaligen) Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) überreicht haben. Diese Eigeninitiative der Wirtschaft soll ordnungsrechtliche Vorgaben erübrigen. Damit unterstützen die Verbände das System ERDE, das Agrarfolien hierzulande seit einigen Jahren sammelt einer Verwertung zuführt: Die gebrauchten Folien werden zu wertvollen Rohstoffen, unter anderem für neue Agrar- und Baufolien, Bewässerungsschläuche und Müllbeutel. Die 2019 gesteckten Ziele sind zwischendurch deutlich übertroffen worden. Im Jahr 2022 waren das insgesamt über 38.467 Tonnen Agrarkunststoffe, die zu 95 Prozent recycelt wurden (Meldung vom 5. Juni 2023).
Deshalb haben die beteiligten Organisationen und Verbände – neu im Kreis sind die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) und das NETZWERK der Spargel- und Beerenverbände e.V. – nun eine Fortschreibung der Freiwilligen Selbstverpflichtung erstellt und diese am 19. Januar 2024 an Vertreter des Bundesministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (BMUV) übergeben. Darin verpflichten sich die beteiligten Unternehmen (Anlage 1A zur Fortschreibung der Freiwilligen Selbstverpflichtung) gemeinsam mit Partnern und Unterstützern (Anlage 1B zur Fortschreibung der Freiwilligen Selbstverpflichtung), bis zum Jahr 2026 über 60 Prozent aller in Deutschland auf den Markt gebrachten Spargelfolien und bis 2027 über 75 Prozent aller Silo- und Stretchfolien zu sammeln und zu recyceln (Anlage 2 zur Fortschreibung der Freiwilligen Selbstverpflichtung). Rücknahmeziele gibt es nun auch für andere Agrarkunststoffe wie Netze, Garne und Vliese. Darüber hinaus sollen künftig weitere Erntekunststoffe in das Rücknahme- und Verwertungssystem aufgenommen werden. In den kommenden Jahren bis 2027 werden auch Bewässerungsschläuche, Gewächshausfolie und Schutznetze in den Kreislauf integriert. Damit strebt ERDE eine ganzheitliche Verwertungslösung für alle Erntekunststoffe an.
Die positive Resonanz in Politik und Behörden (siehe Pressemeldung des BMUV) sowie in der Landwirtschaft hilft dabei, überzogene ordnungsrechtliche Regulierungen zu verhindern.
Sofern Sie das System ERDE noch nicht kennen bzw. nutzen: Die Standortsuche auf http://www.erde-recycling.de gibt schnell und unkompliziert Auskunft über die aktuellen Sammeltermine und -orte. Sofern Sie Ihren Standort vermissen, finden Sie hier weitere hilfreiche Informationen.
Deutscher Raiffeisenverband e.V. In Vertretung Dr. Michael Reininger Betriebsmittel Pflanzenbau, Agrartechnik, Digitalisierung Telefon: 030 856214-533 E-Mail: reininger@drv.raiffeisen.de |