Spitzenverbände legen Zukunftsstrategie Ackerbau vor
Der Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft hat Ziele und konkrete Maßnahmen für den Ackerbau in Deutschland in einer Ackerbaustrategie zusammengefasst.
Die vier im Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft (ZDL) vertretenen Spitzenverbände
– Deutscher Bauernverband (DBV),
– Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG),
– Deutscher Raiffeisenverband (DRV) und
– Verband der Landwirtschaftskammern (VLK)
haben gemeinsam mit dem Zentralverband Gartenbau (ZVG) eine Ackerbaustrategie der Deutschen Landwirtschaft entwickelt. Am 14. Mai 2018 fand hierzu eine gemeinsame Pressekonferenz in Berlin statt (ZDL-Pressemeldung Ackerbaustrategie).
Bei der nachhaltigen Ausrichtung der Landwirtschaft stehen für die Verbände und ihre Mitglieder der Erhalt der Wirtschaftlichkeit der Betriebe, die Ressourcenschonung und die gesellschaftliche Akzeptanz gleichermaßen im Fokus. Ziel ist es, eine moderne, effiziente und nachhaltige Landbewirtschaftung in Deutschland zu etablieren. Hierfür setzen sich die Verbände in der Strategie acht Kernziele und schlagen 18 konkrete Ansätze und Maßnahmen vor. Damit stoßen sie bewusst die Debatte um die zukünftige Ausrichtung der deutschen Landwirtschaft an.
Auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung (Meldung vom 7. Februar 2018) wird eine Ackerbaustrategie angekündigt. Sie soll bis Mitte der Legislaturperiode vorliegen und sich insbesondere mit umwelt- und naturverträglicher Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln befassen. Dabei wird der Schutz der Bienen besonders hervorgehoben. Verschiedenste Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln wirksam zu reduzieren, insbesondere glyphosathaltiger Mittel.
Mit der Ackerbaustrategie der Deutschen Landwirtschaft geben die fünf herausgebenden Verbände nun eine klare Positionierung gegenüber der Bundesregierung und weiteren politischen Entscheidungsträgern ab: Sie verdeutlichen die Bereitschaft der Landwirtschaft, sich mit den aktuellen Produktionsverfahren auseinanderzusetzen und auf kritische Hinweise zu reagieren. Der Ackerbau soll moderner, effizienter und nachhaltiger werden. Verbesserte Techniken und Verfahren sollen breitere Verwendung finden. Es werden aber auch Grenzen aufgezeigt, beispielsweise, dass nur Pflanzen angebaut werden können, für die auch eine Nachfrage besteht. Für Glyphosat und Neonikotinoide werden wissenschaftlich fundierte und umfassende Bewertungen gefordert, anstatt pauschal Verbote zu erlassen.
„Die heute veröffentliche Ackerbaustrategie unterstreicht das Streben der Landwirte in Deutschland nach einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Produktionsweise“, kommentierte DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers und betont, dass guter Wille die Gesetze des Marktes nicht aushebeln wird: „Landwirte können nur anbauen, was nachgefragt wird. Die Politik darf keine Anreize schaffen, Lebensmittel zu erzeugen, die liegen bleiben, weil sie nicht den Wünschen der Verbraucher entsprechen.“
Deutscher Raiffeisenverband e.V. In Vertretung Dr. Michael Reininger Betriebsmittel Pflanzenbau, Agrartechnik, Digitalisierung Telefon: 030 856214-533 E-Mail: reininger@drv.raiffeisen.de |